Die schönsten Gradierwerke in Mecklenburg-Vorpommern – Salzluft zwischen Küste und Binnenland

Salzluft zwischen Ostsee und Recknitztal

Wenn man an Mecklenburg-Vorpommern denkt, kommen einem sofort die Ostsee, die Mecklenburgische Seenplatte und weite Landschaften in den Sinn. Doch das Bundesland zwischen Elbe und Oder birgt auch eine weniger bekannte Geschichte: die Geschichte des Salzes. Orte wie Bad Sülze erinnern daran, dass hier über Jahrhunderte Sole gefördert und zu wertvollem Salz verarbeitet wurde -- ein kostbares Gut, das ganze Regionen geprägt hat.

Heute sind die großen Salinen verschwunden, doch an einigen Orten lässt sich die Tradition noch erleben. Gradierwerke und Salztherapie-Einrichtungen halten die Erinnerung wach und bieten gleichzeitig etwas, das in unserer schnelllebigen Zeit immer wertvoller wird: reine, salzhaltige Luft zum Durchatmen. Ein Besuch bei den Gradierwerken Mecklenburg-Vorpommerns ist nicht nur eine Reise in die Geschichte, sondern auch eine Auszeit für Körper und Geist.

Doch wie überall bedeutet auch hier jeder Ausflug Planung, Fahrtzeit und Kosten. Wer regelmäßig salzhaltige Luft sucht, stellt sich früher oder später die Frage: Gibt es eine Möglichkeit, diese wohltuende Atmosphäre auch in den eigenen Alltag zu integrieren? Doch bevor wir auf diese Alternative eingehen, machen wir uns auf den Weg zu den Salzorten Mecklenburg-Vorpommerns.

Bad Sülze - Wo Geschichte auf Salzluft trifft

Etwa 30 Kilometer südlich von Stralsund, eingebettet in die sanfte Landschaft des Recknitztals, liegt Bad Sülze -- ein Ort, dessen Name bereits verrät, worum es hier geht: um Salz. Über fast zwei Jahrhunderte lang prägte die Salzgewinnung das Stadtbild. Riesige Gradierwerke erhoben sich einst über dem Ort, ihre hölzernen Konstruktionen mit aufgesetzten Windmühlen waren weithin sichtbar.

Die Geschichte der Saline Sülze beginnt im frühen 18. Jahrhundert. Insgesamt sechs Gradierwerke wurden errichtet, mit Namen wie "Der lange Bau", "Eckgardierbau" und "Friedrichsbau". Die Gesamtlänge aller Gradierwerke betrug über 1,3 Kilometer -- ein beeindruckendes Ensemble, das über die Recknitz spannte und das Ortsbild prägte. Über diese gewaltigen Schwarzdornwände rieselte Sole mit anfänglich nur fünf Prozent Salzgehalt. Durch mehrfaches Gradieren konnte die Konzentration auf bis zu zwanzig Prozent erhöht werden -- ein Verfahren, das erheblich Brennstoff beim späteren Versieden einsparte.

Doch die Salzproduktion war nicht ohne Gefahren. 1944 zerstörte ein Blitzeinschlag den letzten großen Gradierbau, den Friedrichsbau, der zu dieser Zeit bereits als Freiluft-Inhalatorium für Kurgäste diente. In der Nachkriegszeit verfiel das Bauwerk und wurde Anfang der 1970er Jahre abgerissen. Lange Zeit war nur noch Geschichte, was einst die wirtschaftliche Grundlage der Stadt war.

Das Gradierwerk im Museumsgarten

2019 entstand im Museumsgarten des Salzmuseums Bad Sülze etwas Besonderes: ein funktionstüchtiges Gradierwerk, das die Tradition wiederaufleben lässt. Es ist zwar kleiner als die monumentalen historischen Anlagen, funktioniert aber nach demselben Prinzip. Schwarzdornreisig bildet eine dichte Wand, über die Natursole herabrieselt. Das Wasser verdunstet, und ein feiner salziger Nebel legt sich über die Umgebung -- eine Wohltat für die Atemwege.

Das Gradierwerk ist eingebettet in den etwa drei Hektar großen Außenbereich des Museums, der zu einem kleinen Freilichtmuseum ausgebaut wurde. Zusammen mit dem nachgebildeten Sole-Trink-Pavillon verkörpert es sowohl den gesundheitlichen als auch den wirtschaftlichen Aspekt der ehemaligen "Stadt Sulta", wie Bad Sülze früher genannt wurde.

Besucher können hier kostenlos salzhaltige Luft inhalieren -- ein Erlebnis, das besonders in den Morgen- und Abendstunden, wenn die Luft noch kühl und die Umgebung still ist, seine volle Wirkung entfaltet. Der feine Solenebel befreit die Atemwege, befeuchtet die Schleimhäute und schafft eine Atmosphäre, die an einen Spaziergang an der See erinnert -- mitten im Binnenland.

Das Salzmuseum selbst ist das einzige seiner Art in Mecklenburg-Vorpommern. Es befindet sich seit 1971 im früheren Amtshaus der Großherzoglichen Saline, dem "Alten Salzamt" aus dem Jahr 1759. Die Ausstellung erzählt die Geschichte der Salzgewinnung, der Saline und des Ortes Bad Sülze. Im Museumsgarten lädt zudem der "Timm'sche Garten" -- ein wunderschöner Dahliengarten -- zum Verweilen ein.

Für Besucher aus Rostock, Stralsund oder Greifswald ist Bad Sülze ein ideales Ausflugsziel: etwa 30-40 Minuten Fahrt, und man taucht ein in eine andere Welt. Das Gradierwerk ist ganzjährig zugänglich, das Museum selbst hat saisonale Öffnungszeiten. Ein Besuch lässt sich perfekt mit einem Spaziergang durch den 2022 restaurierten Kurpark verbinden -- ein Ort, der zum Durchatmen einlädt.

Salzmanufaktur Trinwillershagen - Salztherapie im Herzstück der Vogelparkregion

Etwa 20 Kilometer südlich von Stralsund, eingebettet in die idyllische Vogelparkregion Recknitztal, liegt Trinwillershagen -- ein kleines Dorf, das zu einem besonderen Ort für Salzliebhaber geworden ist. Hier hat sich die Salzmanufaktur Mecklenburg-Vorpommern niedergelassen, ein "kleines Salzreich", wie es die Betreiber selbst nennen.

Die Salzmanufaktur ist mehr als nur ein Laden: Sie ist ein Erlebnis für alle Sinne. Überall begegnet man Salz -- zum Anfassen, zum Verkosten, zum Entdecken und zum Kaufen. Im Zentrum dieses Salzreichs steht der Salzturm -- das Herzstück der Anlage und ein beeindruckendes Bauwerk, das Tradition und Moderne verbindet.

Der Salzturm - 32 Tonnen Natursalz und ein 7 Meter hohes Gradierwerk

Der Salzturm ist ein außergewöhnlicher Raum: 32 Tonnen Natursalz wurden hier verbaut, die Wände sind mit hinterleuchteten Salzsteinen verkleidet. Das Farbspiel der Beleuchtung, das sanfte Rieseln des Wassers und romantische Naturklänge schaffen eine Atmosphäre tiefer Entspannung -- noch bevor die eigentliche Wirkung der Salzluft einsetzt.

Das Besondere ist das 7 Meter hohe Innenraum-Gradierwerk, das sich über zwei Stockwerke erstreckt. Es funktioniert nach dem klassischen Prinzip: Sole wird von oben über Schwarzdornreisig geleitet und rieselt nach unten. Mit jedem Aufprall eines Wassertropfens auf dem Geäst wird der Tropfen erneut gebrochen, und es entsteht ein feiner Solenebel, der den gesamten Raum mit Salzaerosolen anreichert.

Ergänzt wird das Gradierwerk durch Ultraschall-Soleverneblung, die zusätzliche feine Salzpartikel in die Luft abgibt. Das Ergebnis ist eine hochkonzentrierte salzhaltige Atmosphäre -- ein wahres Elixier für Menschen mit Atemwegserkrankungen, Hautproblemen oder einfach für alle, die dem Alltag für eine Weile entfliehen möchten.

Die Salztherapie im Salzturm wirkt auf mehreren Ebenen: Die salzhaltigen Aerosole befreien die Atemwege, befeuchten die Schleimhäute und können bei regelmäßiger Anwendung das Immunsystem stärken. Gleichzeitig sorgt die meditative Atmosphäre des Raums -- gedämpftes Licht, sanfte Klänge, das beruhigende Rieseln des Wassers -- für tiefe Entspannung von Körper und Geist.

Salzmanufaktur und Salzcafé

Die Salzmanufaktur Trinwillershagen ist jedoch mehr als nur ein Ort der Salztherapie. Hier werden Natursalze verarbeitet und veredelt, im Hofladen und Onlineshop vertrieben. Ganzjährig finden informative Workshops, Events und exklusive Führungen durch die Manufaktur statt. Im Salzcafé kann man Rast machen und -- ganz passend zum Thema -- Salz in seiner ganzen Vielfalt verkosten.

Die Lage in Trinwillershagen ist idyllisch: Das Dorf liegt im Zentrum der alten Salzstraße der Vogelparkregion Recknitztal, ganz in der Nähe des wundervollen Schlosses Schlemmin und der Ostseemühle Ölmanufaktur. Die Gegend lädt zu ausgedehnten Spaziergängen und Radtouren ein -- perfekt, um den Besuch im Salzturm mit einem Tag in der Natur zu verbinden.

Für Besucher aus Rostock (ca. 45 km), Stralsund (ca. 20 km) oder Greifswald (ca. 35 km) ist Trinwillershagen gut erreichbar und ein lohnenswertes Ziel für einen halben Tag oder einen entspannten Tagesausflug. Buchungen für Salztherapie-Sitzungen empfehlen sich im Voraus.

Fazit: Salzluft zwischen Ostsee und Recknitztal

Die Gradierwerke und Salztherapie-Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern zeigen, dass die Tradition der Salzgewinnung nicht vergessen ist -- auch wenn die großen Salinen längst verschwunden sind. In Bad Sülze wird Geschichte lebendig, wenn man vor dem rekonstruierten Gradierwerk steht und den feinen Solenebel einatmet. In Trinwillershagen hingegen verschmilzt Tradition mit moderner Wellness-Kultur, wenn man im Salzturm unter dem 7 Meter hohen Gradierwerk zur Ruhe kommt.

Beide Orte erzählen Geschichten -- von einer Zeit, als Salz noch kostbares Gut war, von Menschen, die ihr Leben der Salzgewinnung widmeten, und von einer Region, die bis heute von dieser Tradition geprägt ist. Bad Sülze mit seinem Freilicht-Gradierwerk im Museumsgarten und Trinwillershagen mit dem imposanten Indoor-Salzturm bieten jeweils ganz unterschiedliche, aber gleichermaßen wertvolle Erlebnisse: das eine unter freiem Himmel, eingebettet in Geschichte und Natur, das andere in konzentrierter, meditativer Atmosphäre.

Die Alternative für den Alltag

Genau hier setzt die Überlegung vieler Menschen an: Lässt sich die wohltuende Wirkung salzhaltiger Luft nicht auch in den eigenen Alltag integrieren? Eine Mini-Saline bringt das Prinzip der großen Gradierwerke in kompakter Form nach Hause. Sie schafft salzhaltige Luft unabhängig von Wetter, Jahreszeit, Öffnungszeiten und Anfahrtswegen.

Verglichen mit den laufenden Kosten für regelmäßige Ausflüge zu Gradierwerken oder Salztherapie-Einrichtungen amortisiert sich eine hochwertige Mini-Saline oft bereits im ersten Jahr. Bei monatlichen Ausgaben von 40-80 Euro (Fahrtkosten plus Eintritt) ergeben sich jährlich 480-960 Euro -- eine Investition, die sich in eine heimische Lösung umlenken lässt.

So bleiben die Gradierwerke in Bad Sülze und der Salzturm in Trinwillershagen besondere Orte für bewusste Auszeiten -- Orte, die man immer wieder besuchen sollte, um die besondere Atmosphäre und die Geschichte zu erleben. Die heimische Mini-Saline hingegen wird zum stillen Begleiter im Alltag: morgens nach dem Aufwachen, abends vor dem Schlafengehen, während der Arbeit im Homeoffice.

Beide Welten -- das Erlebnis an den historischen und modernen Salzorten Mecklenburg-Vorpommerns und die tägliche Salzluft zuhause -- ergänzen sich perfekt. Die Gradierwerke sind kulturelles Erbe, Ausflugsziel und Inspiration. Die Mini-Saline ist tägliche Gesundheitsvorsorge und praktische Alltagslösung. Gemeinsam bilden sie ein Konzept, das Tradition und Moderne, besondere Momente und alltägliche Pflege miteinander verbindet.

So bleibt Salzluft nicht nur ein kostbares Gut aus vergangenen Zeiten, sondern wird zu einem Teil des Lebens -- verfügbar, wohltuend und befreiend, wann immer man sie braucht.


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